Gelebte Geschichte: Ehemalige überlassen dem Schularchiv ihr „Klassentreffen-Klassenbuch“

Warum trifft sich eine Klasse 66 Mal seit ihrem gemeinsamen Abitur 1953? 1953 machte man an der ADO noch im Klassenverband Abitur, da das Kurssystem der gymnasialen Oberstufe erst 1973 in der Bundesrepublik eingeführt wurde. Es gab neben einer mathematisch-naturwissenschaftlichen auch eine fremdsprachlich-orientierte Klasse an der „Oberschule Wissenschaftlich-technischen Zweiges“, wie die ADO damals noch hieß.

Nach dem kurzen Besuch des Ehepaars Hoffmann und Herrn Zippels am 03.05.2023 im Enrichmentkurs 9/10 „Geschichten aus der ADO“ wussten wir mehr: Die Erlebnisse einer Jugend im Krieg und die Lebensumstände in der Nachkriegszeit schweißten die Schüler:innen dieser Generation zusammen. Die Schule war damals ein Ort, der viel Abwechslung, Förderung und Neues bedeutete, da der Alltag z. T. von Armut und Langeweile im zerstörten Berlin geprägt war. Somit hatte das Miteinander der Schüler:innen einen viel größeren Stellenwert. Seit 1955 haben sich – zunächst nur die Männlichen – Schüler dieser einen Abiturklasse mindestens einmal im Jahr getroffen, ab 1973 auch mit den Ehefrauen, ab den 1990 Jahren sind sie auch zusammen verreist.

Dem Schularchiv haben sie ein einmaliges Geschenk gemacht: Ihr „Klassentreffen-Klassenbuch“, eine Aufzeichnung, handschriftlich von allen Beteiligten, über diese 66 Treffen, die dokumentiert, wie sich die Klasse in den 66 Jahren nach dem Abitur entwickelt hat. Ergänzt mit einem Bericht über die gemeinsame Schulzeit an der ADO von 1947 bis 1953.